Bericht über die Feier zum zwanzigjährigen Jubiläum der Deutsch-Französischen-Gesellschaft Köln am 11. und 12. 10. 2013

Die DFG Köln ist zwanzig Jahre alt geworden und hat dies zum Anlass genommen ein wenig zu feiern. Am 11. Oktober lud sie zu einem Festakt im Institut Franҫais ein, am 12. Oktober zu einem Ausflug ins Konrad-Adenauer-Haus nach Rhöndorf; denn ohne Konrad Adenauer und seinen französischen Bruder im Geiste und Gast im Hause Adenauer, Charles de Gaulle, hätte es keinen Elysée-Vertrag gegeben und ohne ihn keine Deutsch-Französischen Gesellschaften; also gehörten Adenauer und de Gaulle beim Geburtstag dazu.

Entsprechend lautete die Überschrift der Festrede des Französischen Botschafters im gut gefüllten Vortragssaal des Instituts „Die deutsch-französischen Beziehungen und das europäische Projekt“. Sie wurde in Vertretung von Herrn Jean-Claude Tribolet, Ministre-Conseiller, Ambassade de France à Berlin, von dem Generalkonsul Frankreichs in NRW, Herrn Michel Giacobbi, verlesen.

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Zuvor aber zollten zahlreiche Redner in ihren Grußworten der DFG Köln Dank und Anerkennung für ihre Arbeit im Sinne der deutsch-französischen Verständigung und der Förderung des europäischen Zusammenwachsens.

Nach der Begrüßung durch Herrn Professor Dr. Helmut Siepmann und die Kulturbeauftragte des Französischen Instituts, Frau Sabine Keller, betonte der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Herr Jürgen Roters, die enge Verbundenheit seiner Stadt mit der französischen Partnerstadt Lille und die von der DFG Köln in diesem Sinne hervorragend geleistete kulturelle und soziale Kooperation.

 

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Herr Gereon Fritz, Gründungsvorsitzender und Ehrenmitglied der DFG Köln sowie Vorsitzender der VDFG und Präsidiumsmitglied der FAFA, erinnerte in seinem sehr herzlichen und persönlich gehaltenem Grußwort nicht ohne Stolz an die Gründungsversammlung am 4. Oktober 1993 und zeigte sich beeindruckt von dem reichen und lebendigen Programm des Vereins, der von 58 auf inzwischen etwa 300 Mitglieder angewachsen ist. Er erinnerte aber auch an den Auftrag, die europäischen Beziehungen weiter zu pflegen und die Jugend für die Arbeit in den Deutsch-Französischen Gesellschaften zu begeistern.

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Unter Hinweis auf die kriegerischen Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich, die gerade den Norden Frankreichs besonders stark betroffen hatten, unterstrich der Liller Vorsitzende der „Association Cologne-Lille-Erfurt“, Herr Fabrice Casadei, den hohen Stellenwert der Völkerverständigung, der durch die kontinuierliche und enge Zusammenarbeit seiner Association mit der Gesellschaft in Köln zum Ausdruck komme. Grußworte wurden in diesem Zusammenhang auch von der Bürgermeisterin von Lille, Frau Martine Aubry, verlesen.

Ein heiteres Intermezzo ergab sich durch die sehr persönlichen und warmherzigen Begrüßungsworte der Delegationsleiterin der „Randonneurs d'Aix en Provence" mit denen unsere Gesellschaft unter Leitung von Herrn Dr. Winfrid Vahl seit einigen Jahren einen intensiven Wander-Austausch pflegt.

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Insgesamt waren etwa 100 Gäste erschienen, unter ihnen zehn von der ACLE aus Lille, fünf aus Aix-en-Provence und weitere sechs Anwältinnen von der Anwaltskammer Lille.

Eingerahmt wurde der Festredebeitrag durch klassische französische und kess-frivole deutsche Chansons, die von der bezaubernden Mezzosopranistin Henriette Küllmer ausdrucksstark und temperamentvoll vorgetragen wurden. Für ihren anhaltenden begeisterten Applaus wurden die Gäste mit zwei Zugaben belohnt.

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Zum Abschluss kam Herr Konrad Adenauer zu Wort, Enkel des Altkanzlers Konrad Adenauer, der über das interessante Thema der „Vertrautheit“ zwischen seinem Großvater und Charles de Gaulle sprach und damit schon auf den nächsten Tag überleitete, an dem unter seiner Führung der Besuch in Rhöndorf vorgesehen war.

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 Herr Professor Dr. Helmut Siepmann ließ es sich als Vorsitzender unserer Gesellschaft nicht nehmen, seine Gäste aufs liebenswürdigste durch den Abend zu führen und als Abschluss zu Umtrunk und „fliegendem Buffet“ einzuladen. Diesen Gaumenschmaus recht zu genießen, gelte es zudem, so der Vorsitzende, die in Foyer und Vortragssaal präsentierten Bilder von fünf in der DFG Köln tätigen Künstlerinnen und Künstlern zu würdigen. In der Tat bildeten die erstaunlich vielfältigen groß- und kleinformatigen Werke von Gudrun Bießmann, Marianne Cöln, Etienne Szabo, Ingeborg Thistle und Ghislaine Watanabe ein höchst lebendiges Ensemble, das die Besucher zu anregenden Betrachtungen einlud.

 

Der folgende Tag war dann in der ersten Hälfte dem Gedenken an Konrad Adenauer und Charles de Gaulle gewidmet. In Begleitung von Herrn Dr. Haye Roth fuhren etwa 50 Teilnehmer im Bus und per PKW nach Rhöndorf und besichtigten dort unter ausführlicher und humorvoller Leitung von Konrad Adenauer dem Jüngeren sowohl Museum als auch Wohnhaus seines Großvaters. Ein Abstecher zum Bistrot des „Hotels Petersberg“ konnte danach allerdings leider mehr durch den Blick auf den Rhein als durch den auf die Teller des „Kleinen Mittagstischs“ ergötzen, was aber der guten Laune der Gesellschaft keinen Abbruch tat.

Im Wallraf-Richartz-Museum gab es dann ab 16:30 Uhr Graphikvorlagen von Zeichnungsoriginalen des Jean-Baptiste Lepère für Napoleons „Description de l’Egypte“ zu bewundern.

Im „Alten Brauhaus“ schließlich, mitten im Severinsviertel, endete dann die zweitägige Geburtstagsfeier unter geziemendem Genuss von Kölsch und heimischen Leckerbissen wie zum Beispiel „Rheinischem Sauerbraten“, was Herrn Casadei zu einer schwungvollen Dankesrede anregte, nicht ohne einen hoffnungsvoll-heiteren Blick auf weitere fruchtbare Begegnungen zwischen den Partnerstädten Köln und Lille zu werfen.

(Bericht von Hans Josef Hummes)

 

La DFG célèbre son vingtième anniversaire.

Interview avec Dr. Helmut Siepmann, président de la DFG