Die Künstlergruppe EFA (Ensemble Franco-Allemand) der DFG Köln stellte vom 9.-22.3. 2019 zum 5. Mal in einer Gemeinschaftsausstellung Kunstwerke von deutschen und französischen Künstlern aus. Vernissage war am 8.3. im Institut français.

Die Ausstellung soll über Grenzen hinweg die Menschen erreichen, die deutsch-französische Freundschaft festigen und über die Kunst die europäische Idee vertiefen und erlebbar machen.

Mit der Gruppe EFA stellen 3 französische Künstler aus:

 

Christian Perrier, Nathalie Leverger, Vincent Vallois.

 

Leverger

Leverger1

 

Natalie Leverger

L'horizon habile

Huile et crayon sur toile
Diptyque 2F (2x24x19cm) 2018

 

 

 

 



Vincent Vallois

002 - 16 Taxco

Huile sur toile 73x92cm, 2016

 Vallois

 

Christian Perrier

Sans titre 3

Technique mixte sur toile 60x60cm, 2018

Christian

 

Die Ausstellung wurde vom Leiter des Institut français Ahmed Ahouani, eröffnet. Der Vorsitzende der DFG, Dr. Axel Bornkessel hielt die Begrüßungsansprache. Der Bezirksbürgermeister Andreas Hupke übermittelte Grußworte der Stadt Köln.


 

Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung EFA im Institut français Köln am 8. März 2019 von Dr. Axel Bornkessel

Verehrte Anwesende, sehr geehrter Herr Bürgermeister, chèrs amis,

Wir wollen hier die Arbeiten von zehn Künstlern kennenlernen, deutschen wie französischen, die sich im Ensemble Franco Allemand zusammengefunden haben. Sie taten dies in dem Wunsch, dass die Kunst Menschen über die Grenzen hinweg verbinde, in der Hoffnung, dass schöpferische Arbeit mit der ihr eigenen Kraft nationale Abgrenzungen überwinde, in der humanistischen Überzeugung, dass diese Gemeinsamkeit Frieden und Brüderlichkeit in Europa mitbegründe.

Dieser Wunsch erinnert uns an eine Epoche im Herbst des französischen Mittelalters, an die Provence des 15. Jahrhunderts, an ein Land voller Schönheit und heiteren Lebens, das vom König René, le bon roi René regiert wurde, bevor es an Frankreich kam.

In seiner Komödie „Margarete in Aix“ hat der Dichter Peter Hacks diese Provence als ein Fabelreich der Humanität, als einen Hort der Musen beschrieben. Hier, wo der Kunstsinn herrscht, wo die troubadours mit Poesie und Schicklichkeit um die Gunst der Schönen wetteifern, wo ein König mit einem Bauern über den Sinn und die Erscheinungsformen der Kunst streitet, in diesem Reich, erzählt Hacks, ist das Dasein vom lichten Abglanz des Ideals illuminiert. In dieser Provence einen die schönen Künste die Menschen statt sie zu trennen. Ihr Wunsch nach einem ensemble hat also eine große Tradition, liebe Künstlerinnen und Künstler. Über alle nationalen, mentalen und sonstigen Unterscheidungen hinweg soll Sie die Lust einen, Kunstwerke zu produzieren und einander vorzustellen.
Ich erinnere aber auch an das Motto Ihrer ersten Ausstellung, das 2014 lautete: ensemble – verschieden. Anders gesagt: Worin Sie sich nicht einig sein wollen, sind Fragen der Machart, des Stils, der Umsetzung. Das ist die Domäne der schöpferischen Auseinandersetzung, sie begründet eine Kultur fruchtbaren Streitens. Das Gegenteil davon wären Dogmatismus und Kunstrichtertum. 
In Peter Hacks Musenreich Provence wird die Frage erörtert, warum wir künstlerisch tätig sind, was mit jemandem geschieht, der malt, fotografiert oder zeichnet, der sich sein Bild von der Welt nach seinem Temperament macht, der die Realität in seiner Sicht gestaltet, der sich nach seinem Vermögen und Meinen aus der Fülle von Formen die passende Umsetzung wählt.
 
Hacks lässt König René eine Antwort darauf geben:
„Kunst,
Das ist für mich, wenn ich landeinwärts wandle
Und im durchbrochnen Dämmer eines Ölbaums,
Am holzgeflochtenen Silberstamm gelehnt,
Den Hirten singen hör, und sein Gesang
Ist kunstvoll und, kann sein, von mir verfasst.
Kunst ist ein Zweck als Schatten nur des Glücks.“
 
Der Zweck aller Kunst, wo immer ihr Ort auch sei, ist im Schatten des Glücks zu finden. Künstlerisches Tun wie auch Kunstgenuss, sie sind Abglanz eines Ideals, von dem diese Welt noch weit entfernt ist. So die These Peter Hacks.
Gleich wie man die Künste sieht und versteht, gleich, wie man ihre formale Gestalt bewertet, man sollte ihre Erscheinungsformen als Ergebnisse glücklicher, wenn nicht sogar geglückter Tätigkeit verstehen.
Diese Artefakte sind im Prozess menschlicher Produktivität entstanden, erzeugt in der Schattenzone des Glücks. Auch die Gemälde, Zeichnungen, Fotografien hier um uns herum dürften materiell gewordene Erinnerungen sein - an die glücklichen Stunden des Schaffens, an Erlebnisse des Zweifels wie der Gewissheit, an die Momente des Scheiterns wie die des Gelingens.
War nicht auch Albert Camus zu dem Fazit gelangt, sich Sisyphos, den Felsenwälzer, als einen glücklichen Menschen vorzustellen?

Dass Sie uns Beispiele Ihrer Kreativität hier so freimütig präsentieren, dass Sie uns dadurch Erkennen ermöglichen oder auch Nichtverstehen provozieren, uns Freude oder Verdruss bereiten, dafür mein vorbehaltloses Lob.

Auch Ihnen, M. Ahouani, sind wir von der DFG sehr verbunden, dass sie den Arbeiten des Ensembles Franco Allemand in den Räumen des Institut français ein Refugium geben und uns an die Provence erinnern lassen, der Gabe Frankreichs an Europa.

Uns Zuschauern wünsche ich viel Anregung beim Sehen und Deuten.
Seien Sie für Ihre Aufmerksamkeit bedankt.

 

Gudrun
 
Christine
Ingeborg 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
SigridJutta
 
 
 
 
VeronikaEtienne 
 
 
 
 
 
 J E KabelitzESzabo
 
 
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